Am 7. und 14. Januar fand für die Schülerinnen und Schüler des Katholischen Religionskurses der Jahrgangsstufe 10 von Frau Derjung im Rahmen der Unterrichtsreihe „Umgang mit Tod, Trauer und Vorstellungen vom Leben nach dem Tod“ eine Exkursion ins Hospiz nach Lendersdorf statt.
Die Konfrontation mit Tod und Trauer stellt für die meisten von uns ein hochsensibles Thema dar. Die Begegnung mit dem Unbekannten und dem Ungewissen ruft oft unwillkürlich Ängste, Beklemmungen und Befürchtungen hervor.
Mutig und interessiert durften die Schülerinnen und Schüler Fragen an die Mitarbeiterinnen des Hospizes richten und auch ihre Ängste und Gefühle kommunizieren. Die Mitarbeiterinnen begegneten den TeilnehmerInnen nicht nur freundlich, sondern auch sehr offen, fachkompetent und authentisch und erzählten und erläuterten lebhaft, was bei der Arbeit in einem Hospiz wichtig ist, warum sie sich für diese Arbeit entschieden haben und welchen Herausforderungen und Anforderungen sie sich jeden Tag stellen. So erhielten die Schülerinnen und Schüler neben den Informationen über die Arbeit im Hospiz, über die Betreuung der Gäste (so werden die „Patienten“ im Hospiz genannt), über die Rahmenbedingungen und die Finanzierung der Institution, auch Einblicke in den Alltag im Hospiz und realisierten auch unter rechtlicher, ethischer und psychologischer Perspektive die Bedeutung der Thematik.
Besonders beeindruckend war für die Schülerinnen und Schüler die Atmosphäre, die sie während eines Rundgangs durch die Räumlichkeiten des Hospizes erfahren konnten (z.B. lichterfüllte Räume, angenehme Gerüche, kreative, liebevolle Gestaltungen der Flure, verschiedene Rückzugsmöglichkeiten, wie z.B. im Raum der Stille, vor dem großen Aquarium) und dass der würdevolle Prozess des Sterbens auch mit letzten Wünschen einhergeht, um deren Erfüllung sich stets bemüht wird (z.B. ein letzter Besuch am Meer, o.Ä.).
Die Schülerinnen und Schüler reflektierten über die Bedeutung des Lebens und des Sterbens Sie wurden sich darüber bewusst, dass der Tod zum Leben gehört und Leben, Tod und Sterben häufig ganz nah beieinander liegen. Die Mitarbeiterinnen beschrieben die Arbeit, das Leben und das Sterben im Hospiz als farbenfroh, vielseitig und facettenreich, wie das Leben selbst, was es auch ermögliche, neben tiefgründigen Gesprächen herzhaft zu lachen und zu feiern. So antworteten sie auch auf die Frage, ob der Tod eine bestimmte Farbe habe mit der Antwort: „bunt so wie die Farben des Regenbogens, die gemischt wieder schwarz und damit auch die Farbe der Trauer beinhalten“, was unserer Meinung nach sehr passend und zutreffend formuliert wurde. Und wenn wir beim nächsten Mal einen Schmetterling sehen, werden wir vielleicht an diesen Tag zurückdenken und ihn mit ganz anderen Augen betrachten.
Wir bedanken und herzlich bei den Mitarbeiterinnen des Hospizes in Lendersdorf, insbesondere bei Frau Groß, Frau Nebel und Frau Huppertz, für ihr Engagement, die Kooperation und angenehme Exkursion und würden uns über eine weitere, zukünftige Zusammenarbeit freuen.
Für Ihre wertvolle Arbeit, die einen würdevollen, friedlichen Sterbeprozess ermöglicht, wünschen wir Ihnen weiterhin viel Kraft, Erfolg und Gottes Segen und sagen: DANKE SCHÖN!
Katja Derjung
21. 1. 2025