Helmut war nicht nur ein empathischer Vollblutlehrer, sondern auch Musiker mit Leib und Seele. Seit dem 01. Februar 1978 arbeitete er für einen Monat als Referendar und ab 01. März 1978 als Studienrat z.A. am Gymnasium am Wirteltor. Zum 31. Dezember 2000 wurde er in den Ruhestand versetzt.
Als einer der wenigen im Kollegium des GaW war er nicht nur in der Lage, den Dürener Dialekt seiner Schüler*innen und Kolleg*innen zu verstehen, sondern auch zu sprechen. Davon zeugt nicht nur seine über 30jährige Zugehörigkeit als Sänger und Gitarrist bei den „Schweesfööss“, wo er nach dem Selbstverständnis der Gruppe als „MundARTist“ tätig war. Nach einem schweren Unglück, das ihn 1999 aus dem aktiven Schuldienst zwang, kämpfte er sich wieder zurück - nicht nur auf die Bühne, sondern auch an die Uni. Sein nie erloschenes Interesse an Schülerinnen und Schülern, die sich in besonderen Lebenslagen befanden, ließ ihn an der Universität zu Köln seine Dissertation zum Thema „Migration und Migrant(innen) im Schulbuch: Diskursanalysen nordrhein-westfälischer Politik- und Sozialkundebücher für die Sekundarstufe I (Interkulturelle Studien)“ einreichen. Bewundernswert ist seine nicht nur in diesem Zusammenhang kämpferische Haltung zur Überwindung aller Einschränkungen, die ihn nach seinem Unfall beeinträchtigt hatten. Ehrgeizig und kampfstark war der Fan des 1. FC Köln auch in seinem Spiel auf dem Fußballplatz, bei dem ihn der schon erwähnte Schicksalsschlag ereilte. Dieser hat sein Interesse für die politischen, aber auch für die alltäglichen Probleme unserer Zeit und sein Einfühlungsvermögen für die Belange von Schüler*innen und Kolleg*innen nicht erlahmen lassen, sondern eher noch gesteigert. Besonders in den Fächern Geschichte und Sozialwissenschaften waren seine Meinung und sein Ratschlag bei vielen Kolleg*innen immer noch gefragt. Mit Helmut Geuenich verliert das GaW einen bewundernswerten Kollegen und die Stadt Düren einen engagierten Bürger.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Aktive und ehemalige Kolleginnen, Kollegen, Schülerinnen, Schüler und Eltern des Gymnasiums am Wirteltor
19. 1. 2023