Chinaaustausch 2024

Ni hao Jinhua!

Ende März durfte unsere vierzehnköpfige Gruppe aus Schülern des Wirteltors und des Stiftischen Gymnasiums zwei Wochen in China verbringen und dabei in den Alltag unserer Gastschülerinnen und -schüler eintauchen und deren Kultur kennenlernen.

Einen ersten Eindruck über die Menschen vor Ort erhielten wir bereits kurz nach unserer Ankunft: Nach unserer insgesamt 27-stündigen Reise vom Dürener Bahnhof über die Flughäfen Düsseldorf, London und Shanghai, gefolgt von einer mehrstündigen Busfahrt, kamen wir schließlich am Schultor der Jinhua Foreign Language School an und wurden dort sehr herzlich empfangen. Der Empfang ging dann in ein Willkommensabendessen in den jeweiligen Gastfamilien über und ließ uns zum ersten Mal eine hohe Gastfreundschaft spüren, aber auch kulinarische Unterschiede deutlich werden. In den Tagen vor Ort wurden wir mit allem Nötigen und darüber hinaus versorgt. Außerdem wurden wir reich beschenkt, sodass im weiteren Verlauf der Reise teilweise Koffer hinzugekauft werden mussten.

      

Zuvor präsente Sorgen und Stereotype konnten wir teilweise beilegen oder verstehen, wo ein möglicher Ursprung einiger Trugschlüsse liegt. Vor allem die Befürchtung, während unseres Aufenthalts in den Gastfamilien nicht satt zu werden, stellte sich bereits beim ersten Abendessen als Trugschluss heraus, da wir in den folgenden Tagen lernen sollten, dass Essen im Überfluss zur traditionellen Gastfreundschaft gehört und die Speisen weitaus sättigender sind als zunächst gedacht.

Erleben konnten wir ebenfalls ein buntes Programm in und rund um Jinhua, das uns verschiedene Perspektiven auf die Stadt unserer Partnerschule bot. Neben den städtischen Sehenswürdigkeiten konnten wir, wenn auch manchmal kürzer, als uns lieb gewesen wäre, mit einigen Schülern der Schule auf dem Sportplatz Basketball und Volleyball spielen und dabei das tolle Wetter genießen. Dieser Kontakt und der unkomplizierte Austausch beim Ballspielen stand im Kontrast zu den sonst stärker regulierten Unterrichtszeiten unserer Austauschschüler, welche bis 17:00 Uhr in der Schule waren und nach den gemeinsamen Aktivitäten noch mehrere Stunden mit ihren Hausaufgaben verbringen mussten. Die Schüler auch außerhalb dieser Atmosphäre erleben zu können, war daher ein absolutes Highlight für uns als Jugendliche.

      

Dadurch, dass die gemeinsame Zeit mit unseren Austauschpartnern begrenzt war, wurden die gemeinsamen Nachmittage umso intensiver genutzt, sodass wir neben unseren Ausflügen mit unserer Reisegruppe auch andere Sehenswürdigkeiten und besondere Plätze zu Gesicht bekamen. Nach diesen von vielen schönen Ereignissen begleiteten Tagen mussten wir am Ende unserer ersten Woche in China Abschied nehmen, was besonders die chinesischen Austauschpartner und -partnerinnen emotional sehr berührte.

Während des zweiten Teils der Reise besuchten wir die Städte Hangzhou und Shanghai. In der internationalen Handelsstadt Hangzhou angekommen, konnten wir die Stadt auf eigene Faust erkunden und unsere Freiheit genießen, die durch das gut begleitete und eng getaktete Programm der letzten Tage etwas eingeengt wurde. Neben den Touren auf eigene Faust lernten wir einiges über die Hauptstadt der Region Zhejiang und merkten langsam auch die Größenunterschiede der bislang besuchten Städte.

      

Die Metropole Shanghai erwartete uns in den letzten Tagen unserer 13-tägigen Reise. Neben vielen touristischen Attraktionen, wie einer beindruckenden Skyline, dem französischen Viertel und großen Menschenmassen, wurden wir auch hier von der Größe der Stadt überrascht, die zuvor kaum vorstellbar war.

Auch wenn die zweite Hälfte der Reise viele schöne und besondere Erinnerungen hinterlassen hat und allen viel Spaß gemacht hat, war der Austausch mit unseren Gastschülern für uns Schüler in vielerlei Hinsicht unvergesslich. Aus diesem Grund freuen wir uns besonders auf unsere gemeinsame Zeit im Sommer und sind sehr dankbar, dass wir einen Einblick in die chinesische Kultur und Lebensweise erhalten konnten.

In diesem Zusammenhang möchten wir uns auch herzlich beim Förderverein des GaW für die Finanzierung eines Vorbereitungsworkshops sowie beim Verein der Ehemaligen für die Finanzierung der Gastgeschenke für unsere Partnerschule und die Stadt Jinhua bedanken.

 

Lasse Küster

 

18. 4. 2024