Am 25. Juni 2025 waren wir, der Pädagogikkurs von Frau Tietze, im Gerd-Bonn-Meuser-Haus in der Malteserstraße 43. 1983 eröffnete die Lebenshilfe e.V. Düren dieses Wohnhaus, in dem 39 erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung leben. Das Gerd-Bonn-Meuser-Haus beherbergt fünf Wohngruppen, auf fünf Stöcke aufgeteilt, in denen die Bewohner* innen in Doppel- oder Einzelzimmern wohnen.
Wir als Pädagogikkurs haben uns gemeinsam dazu entschieden, eine Exkursion in das Gerd-Bonn-Meuser-Haus zu machen. Insgesamt haben wir sechs Stunden zusammen mit den Betreuern und den Bewohner*innen in diesem Haus verbracht. Viele Unterrichtsstunden vor der Exkursion hat sich unser Kurs intensiv mit dem Thema „Inklusion“ beschäftigt. Durch den Besuch im Gerd-Bonn-Meuser-Haus wollten wir - passend zu unserem Unterricht - herausfinden, inwiefern Inklusion in einem derartigen Wohnhaus stattfindet und wie selbstständig erwachsene Menschen mit einer geistigen Behinderung dort leben und lernen können.
Um neun Uhr morgens startete unser gemeinsamer Tag und wir wurden herzlich mit einem großen gemeinsamen Frühstück empfangen. Voller Vorfreude wurden wir erwartet und die meisten Bewohner*innen hatten sich sogar Urlaub genommen. Zusammen mit den Bewohner* innen haben wir gefrühstückt und erste Gespräche geführt, um uns zunächst kennenzulernen. Nach dem Frühstück kamen wir alle im Garten zusammen, um uns in unseren Gruppen zusammenzufinden, in denen wir folgende Aktivitäten gemeinsam mit den Bewohner*innen durchführten: Salate machen, Grillbrot backen, die Getränketheke erneuern, Gartenarbeit erledigen, Gesellschaftsspiele spielen sowie Bilder malen und basteln. Die verschiedenen Gruppen, gemischt aus uns Schüler*innen und Bewohner*innen, verteilten sich nun auf die fünf Stockwerke, um ihre Aktivitäten in Ruhe durchführen zu können. Nach den verschiedensten Gruppenarbeiten setzten sich alle im Garten wieder zusammen und grillten gemeinsam. Abschließend wurden von uns Schüler*innen nochmals die Einzelgespräche mit den Bewohner*innen gesucht, um vor allem den gemeinsamen Tag zu reflektieren. Zum Schluss wurde noch ein gemeinsames Abschlussfoto gemacht und wir verabschiedeten uns.
Ein wunderschöner Tag ging für uns zu Ende. Überraschend schnell kamen wir mit dem Bewohner* innen ins Gespräch und alle haben sich super verstanden. Die verschiedenen Gruppenaktivitäten haben sehr gut funktioniert und jeder von uns hat dort geholfen, wo er/ sie kann, damit wir am Ende ein superleckeres Grillen auf die Beine stellen konnten. Es haben tolle Gespräche stattgefunden und es wurde von beiden Seiten viel gelernt. Die alltäglichen Berührungsängste konnten zum Ende des Tages vollständig abgebaut werden, da wir doch alles Menschen mit Wünschen, Träumen, Stärken und Schwächen sind und uns gar nicht so sehr voneinander unterscheiden.
Was wir als Kurs persönlich mitgenommen haben ist, dass jeder Bewohner und jede Bewohnerin sein bzw. ihr Leben so ausleben kann, wie er oder sie es möchte. Die Bewohner*innen können jederzeit das Wohnhaus verlassen und jederzeit wiederkommen. Sie haben jederzeit einen Ort, an dem sie Ruhe finden oder Zeit mit ihren Mitbewohner*innen verbringen können. An erster Stelle steht, auf jedes Bedürfnis aller Bewohner*innen einzugehen und jeder Person die Hilfe und Unterstützung zu ermöglichen, die er oder sie braucht.
Wir haben viel gelernt, gelacht und erfahren auf dieser Exkursion. Unser Kurs hatte einen wunderschönen und lehrreichen Tag im Gerd-Bonn-Meuser-Haus und wir würden jederzeit wieder einen Tag zusammen mit dem Bewohner* innen dort verbringen. Und was wir als Kurs als Feedback mitnahmen, ist, dass sich die Bewohner*innen genauso über einen zweiten Besuch freuen würden wie wir.
Jule Schröder
1. 7. 2025