Wir blicken auf eine langjährige, erfolgreiche und an Erfahrung reiche Tradition zurück, die uns gleichzeitig Verpflichtung und Verantwortung für die Zukunft bedeutet.
Die lange Geschichte des heutigen Gymnasiums am Wirteltor ist eng mit der Stadtgeschichte Dürens verbunden: von der Gründung im Jahr 1828 bis zum heutigen Tage.
Spannende Dokumente dazu sind im Stadtmuseum vorhanden und wurden mit viel Sorgfalt u.a. in der Festschrift zum 175-jährigen Jubiläum unserer Schule zu einer interessanten geschichtlichen Chronik zusammengeführt. Hier ein paar Einblicke in die wichtigsten Stationen:
1828: Gründung einer Knaben-Familienschule durch Dürener Großindustrielle
Gegründet am 10. Juli 1828, allen voran durch Leopold Schoeller, einem Dürener Tuchfabrikanten, startete die private Knaben-Familienschule mit 16 Schülern im Alter zwischen 7 und 9 Jahren und einem Lehrer.
Ein wichtiger Anlass für diese Privatinitiative einiger Großindustrieller aus der evangelischen Gemeinde in Düren war es, für ihre Söhne eine an den neuen Bedürfnissen der Technisierung orientierte höhere Bildung in Naturwissenschaften und Sprachen zu ermöglichen.
Da die Stadt in diese Richtung keine Aktivitäten entfaltete, um neben der Dürener Lateinschule, die im Jahr 1826 zu einem humanistischen Gymnasium erhoben wurde, ein weiteres schulisches Angebot mit naturwissenschaftlicher und sprachlicher Ausrichtung einzurichten, nahmen die protestantischen Großindustriellen diese Unternehmung selber in die Hand durch die Schulneugründung 1828: An der Kreuzung Philippstraße-Schenkelstraße wurden die Schüler neben dem Elementarunterricht zusätzlich in Geographie, Geschichte und Französisch unterrichtet. 1830 wurde bereits der zweite Lehrer eingestellt und die Schule erfreute sich immer größerer Beliebtheit.
Die Gründung der Knaben-Familienschule stellt die Wiege des heutigen Gymnasiums am Wirteltor dar.
Von der Bürgerschule zum Realgymnasium und zwei neue Schulgebäude (1831 – 1863)
Die größere Beliebtheit zeigte sich darin, dass nun auch Schüler aus dem Umkreis die neue Schule besuchten. Zusätzlich wurde 1831 die Paulische Mädchen-Familienschule angegliedert.
Im Übergang zum 20. Jahrhundert: vom Realprogymnasium zum Reformrealgymnasium
Die Ausschärfung gymnasialer Bildung zeigt sich in im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert und den in dieser Zeit stattfindenden Schulreformen. Das Gymnasium am Wirteltor entwickelte sich: von einer Oberrealschule mit gymnasialem Unterbau und Lateinunterricht bis zur U II (ab 1895) über ein Realgymnasium mit Lateinunterricht bis zur Oberprima (ab 1901) bis hin zu einem Realgymnasium mit Angliederung von lateinlosen Realklassen (ab 1911).
Vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Unsere Schule erlebte in den vergangenen hundert Jahren enorme Umbrüche. Zum Teil spiegeln sie die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Um nur einige Eckpunkte zu nennen: die Situation während des Nationalsozialismus, die Evakuierung der Schule am Ende des Zweiten Weltkriegs, die mehrfache Umbenennung der Schule, bis sie den heutigen Namen "Gymnasium am Wirteltor" erhielt, aber auch tiefgreifende Veränderungen pädagogischer und baulicher Art.
Dr. Claudia Fülling